Juni 5, 2025

Die Ästhetik des Industrial Style: Zwischen Pop-Art und amerikanischen TV-Serien

Pop-Art und Industrial Style: Eine gelungene Verbindung

Pop-Art und Industrial Style scheinen auf den ersten Blick zwei weit entfernte Welten zu sein. Tatsächlich bilden sie eine gelungene Verbindung im Interior Design, eine Begegnung von Kunst und urbaner Architektur, die originelle und charakterstarke Räume hervorgebracht hat. Die Pop-Art, entstanden in den 1960er Jahren, feiert das Alltägliche mit lebendigen Farben und Bildern aus der Massenkultur. Die Werke von Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Keith Haring – herausragende Vertreter der amerikanischen Pop-Art – verwandeln Konsumgüter, Comics und Graffiti in ikonische Kunst. Der Industrial Style im Interior Design hingegen ist inspiriert von New Yorker Lofts und umgenutzten Lagerhallen: große, offene Räume, geprägt von rohen Materialien und urbaner Atmosphäre. Feinsteinzeugplatten mit Beton- oder Metalleffekt-Oberflächen sind ideal, um diesen Stil zu unterstreichen: widerstandsfähig, haptisch und visuell beeindruckend, erinnert es an die gelebten Oberflächen typischer Industrieumgebungen. Große Platten mit matten oder leicht unregelmäßigen Oberflächen verstärken die urbane und zeitgenössische Ästhetik und schaffen eine neutrale Basis, die Möbel und Kunstwerke hervorhebt.

Andy Warhols Factory und ihr visueller Einfluss

Eines der prägnantesten Beispiele für die Verbindung von Pop-Art und Industrieambiente ist Andy Warhols Factory. Mitte der 1960er Jahre verwandelte Warhol eine ehemalige Industriehalle in New York in sein kreatives Studio, das er „The Factory“ nannte. Dieser legendäre Ort mit silberbeschichteten Wänden und sichtbaren Rohren war weit mehr als ein Atelier: Er war ein Treffpunkt für Künstler, Musiker und Filmstars und verkörperte die Idee von Kunst als Industrieprodukt. In der Factory herrschte eine Atmosphäre kreativer Unkonventionalität, in der Pop-Ikonen wie die Campbell-Suppendosen oder das Gesicht von Marilyn Monroe in Serien-Siebdrucken fast wie von einem künstlerischen Fließband entstanden. Das Ambiente selbst – ein rohes Loft mit Betonboden und Backsteinwänden – bildete die perfekte industrielle Kulisse für Warhols Pop-Kreationen. Seine Factory hatte enormen visuellen Einfluss: Sie zeigte, wie ein Industrie-Raum zur Brutstätte avantgardistischer Kunst werden kann, indem sie Kreativität und „raw“-Atmosphäre verbindet.

Die Verbreitung der Pop-Art durch Lichtenstein und Haring

Gleichzeitig ließen sich Künstler wie Roy Lichtenstein und Keith Haring von der Stadt und ihren visuellen Elementen inspirieren. Lichtenstein brachte Comics auf Leinwände mit seinen flächigen, gepunkteten Gemälden, während Haring seine dynamischen Figuren auf U-Bahn-Wände malte. Diese Werke – farbenfroh, grafisch, sofort erkennbar – verkörperten die Merkmale der Pop-Art (leuchtende Farben, klare Linien, Pop-Symbole) und erschienen oft in heruntergekommenen urbanen Kontexten, Industrieflächen oder auf Stadtstraßen.

Industriemöbel: Die Merkmale des Stils

Der Industrial Style entstand aus der Faszination für alte urbane Gebäude, die zu Wohnungen umgebaut wurden: stillgelegte Fabriken, Lagerhäuser, Werkstätten, die zu Lofts und Ateliers werden. Was sind die Merkmale des Industrial Style? Im Allgemeinen bevorzugt dieser Stil rohe und funktionale Elemente, offene Räume und recycelte Möbel. Hier einige markante Merkmale:
  • Offene Räume: Wohnungen im Industrial Style sind oft großzügige, luftige Open Spaces mit wenigen Trennwänden. Wohnbereich, Küche und manchmal auch das Schlafzimmer befinden sich in einem einzigen Raum.
  • Sichtbare, rohe Materialien: Backstein, Beton und Metall stehen im Mittelpunkt. Sichtmauerwerk oder roher Beton an den Wänden, Böden aus Beton oder abgenutztem Holz, freiliegende Rohre und Metallträger verleihen den typischen „unfinished“-Charakter.
  • Neutrale Farbpalette und dunkle Töne: Die vorherrschenden Farben im Industrial Style sind neutral und erdig. Beton-Grau, Rostbraun, Eisen-Schwarz und schmutziges Weiß dominieren den Raum.
  • Funktionale und Vintage-Möbel: Der Industrial Style liebt Vintage- und Recyclingobjekte. Metallmöbel im Retro-Look, Spinde wie aus alten Werkstätten, Massivholztische mit Gusseisenrädern, Laborhocker, alte Werbeschilder aus Blech, große Fabrik-Pendelleuchten mit Glühfadenlampen.
  • Werkstattbeleuchtung: Wichtig für die Atmosphäre. Große Metallpendelleuchten, umfunktionierte Theaterscheinwerfer, Wandleuchten aus Wasserrohren gehören zur Ästhetik. Das Licht ist warm, aber direkt und hebt die rauen Texturen hervor.

Die Rolle von Farben und Pop-Ikonen in Industrie-Räumen

In einem neutral gehaltenen Industrie-Loft kann das Hinzufügen von kräftigen Farben und Pop-Referenzen den Raum verwandeln und ihm Charakter verleihen. Die Rolle von Farben und Pop-Ikonen ist entscheidend, um spannende Kontraste zu schaffen. Man denke an einen großen Open Space mit Betonwänden und sichtbaren Metallrohren: Ein Pop-Art-Gemälde mit Lichtensteins typischen Comics oder ein Warhol-Marilyn-Print, an einer dieser rohen Wände aufgehängt, wird sofort zum Mittelpunkt des Raums.

Wie man ein Wohnzimmer im Industrial Style mit Pop-Art-Akzenten einrichtet

In einem industriellen Wohnzimmer kann ein schwarzes Ledersofa durch neonfarbene Kissen oder Pop-Art-Drucke aufgepeppt werden. Auch kleine Vintage-Objekte aus der Popkultur machen den Unterschied: etwa eine alte Jukebox, eine E-Gitarre an der Wand, ein Neon-Schild im Miami-Vice-Stil der 80er oder emaillierte Coca-Cola-Blechschild-Werbetafeln. Die kräftigen Farben der Pop-Art (Rot, Gelb, Primärblau) stechen vor der Kulisse aus Backstein und Beton hervor und verleihen dem Raum Energie, ohne ihn zu überladen.

Das ästhetische Bild amerikanischer TV-Serien

In den 80er und 90er Jahren trugen viele amerikanische TV-Serien dazu bei, eine bestimmte ästhetische Vorstellung zu verbreiten, die urbane Räume, Pop-Art und Industrial Style mischt und das internationale Publikum fasziniert.

Miami Vice

Man denke an Miami Vice: Die Serie war berühmt für ihre Pastell– und Neonfarben, Interieurs mit Art-déco-Details und Neonlichter, die die Nachtszenen von Miami in Rosa und Blau tauchten. Ihr visueller Einfluss – von auffälligen Sportwagen bis zu leuchtenden Schildern – machte mutige Deko-Elemente wie Neon später auch im Industrial Chic populär.

Moonlighting

Andererseits brachte Moonlighting (in Deutschland als Das Model und der Schnüffler bekannt) einen Mix aus Eleganz und Modernität auf den Bildschirm: Maddie Hayes’ Detektei zeigte moderne Büros mit großen urbanen Fenstern und manchmal moderner Kunst an den Wänden.

Magnum P.I.

Und dann war da noch Magnum P.I.: auf Hawaii angesiedelt, fernab urbaner Fabriken, aber ikonisch für die Pop-Ästhetik der 80er. Die Villa von Robin Masters, in der Magnum lebte, war tropisch eingerichtet, aber das ikonische Ensemble aus rotem Ferrari, bunten Hawaiihemden, Postern und Popkultur-Referenzen prägte das kollektive Bild. Auch in anderem Kontext trug Magnum P.I. dazu bei, die Faszination für den Mix aus Vintage-Elementen, kräftigen Farben und Kultobjekten zu festigen.

Keramik und Industrial Style: Texturen und Oberflächen mit Geschichte

Heute lässt sich die faszinierende Atmosphäre des Industrial Style, bereichert um Pop-Art-Elemente, dank moderner keramischer Materialien leichter denn je ins eigene Zuhause holen. Besonders die Kollektionen von La Fabbrica AVA – KIST, KIST LUX, Skyline, Hurban und Le Malte – interpretieren diese Bildwelt visuell und materiell neu, mit Texturen und Oberflächen, die Geschichten erzählen. Jede Linie evoziert ein zentrales Element der Industrial-Pop-Ästhetik durch Beton-, Metalloder Harzoptik, mit viel Liebe zum Detail.

Feinsteinzeug: Vom Brick-Effekt zur Beton-Eleganz

So bieten die Serien KIST und KIST LUX Feinsteinzeug mit Brick-Effekt, inspiriert von den Sichtziegeln der Großstädte. KIST-Fliesen erinnern an diese vintage-industriellen Backsteinwände, als wären sie gerade in einem Soho-Loft oder Warhols Factory entdeckt worden. KIST LUX verleiht einen Hauch von Helligkeit, mit glasierten oder glänzenden Oberflächen, die an glasierte Ziegel typischer Künstlerlofts erinnern und den rohen Look mit Raffinesse kombinieren. Wer die Materialität von Beton liebt, findet in der Kollektion Skyline Zementoptik-Platten, inspiriert von urbanen Panoramen: Hier wird Beton elegant, die Platten reproduzieren die materielle Strenge von Beton mit zarten Nuancen, ideal für zeitgenössische, minimalistische Räume. Auch Hurban erforscht den Betoneffekt, aber auf andere Weise: Diese Linie ist darauf ausgelegt, von der Zeit gealterten Beton zu evozieren, fast „weichgespült“ durch Tritte und Jahre. Die Hurban-Oberflächen haben einen besonderen pudrigen und kreidigen Effekt, mit erdigen Pastelltönen (von Staubgrau über Ockerbeige bis zu zartem Blau), die an abgenutzte Wände alter Industrieflächen erinnern, die zu neuem Leben erwachen.

Harzoptik im Industrial Style: Le Malte

Le Malte bringt den Harzeffekt: durchgehende, leicht satinierte Oberflächen, die eine perfekte visuelle Kontinuität schaffen, um Räume und Licht zu betonen. Die Kollektion erinnert an jene Harzböden zeitgenössischer Galerien oder High-Tech-Lofts, wo ein gleichmäßiger, glänzender Grund jeden Deko-Akzent hervorhebt. Der Reiz des Harzes in Keramik liegt in der Verbindung moderner, minimalistischer Ästhetik mit der Praktikabilität von Feinsteinzeug: Das Ergebnis sind raffinierte Räume mit metropolitanem Glamour.

Die visuelle Wirkung von Feinsteinzeug

Keramische Oberflächen sind die perfekte Leinwand, um die eigene Persönlichkeit auszudrücken: Man kann einen Betonboden mit Vintage-Möbeln kombinieren oder eine Wand mit KIST-Keramikziegeln verkleiden und eine Sammlung bunter Pop-Art-Prints aufhängen. Die visuelle Wirkung ist garantiert: Die Materialität des Industrial Style trifft auf Pop-Kreativität, in einem einladenden, originellen und kosmopolitischen Ambiente – eine Reise zwischen Vergangenheit und Gegenwart, in der jedes Detail – von Beton bis Pop-Farbe – dazu beiträgt, wirklich einzigartige Räume zu schaffen.

Das könnte sie auch interessieren

Mai 5, 2025

Marmormöbel: Szenografische Eleganz für Wohn- und Geschäftsräume

März 31, 2025

Feinsteinzeugplatten: Einzigartige Oberflächen für integrierte Projekte

Februar 27, 2025

Elementa: Moderne Tische und Waschbecken auf der Keramikmesse in Bologna vorgestellt

Nach oben scrollen